Die Somatischen Auswirkungen von Breathwork: Wie Atemarbeit den Körper beeinflusst

Breathwork, oder Atemarbeit, ist eine Praxis, die sich auf die bewusste Steuerung der Atmung konzentriert, um sowohl mentales als auch körperliches Wohlbefinden zu steigern. Diese Techniken haben ihren Ursprung in alten spirituellen Traditionen, finden jedoch zunehmend Anerkennung in der modernen Wissenschaft und Medizin.

In diesem Artikel werden wir die somatischen (körperlichen) Auswirkungen von Breathwork untersuchen .

Physiologische Grundlagen der Atmung

Bevor wir uns den spezifischen Auswirkungen von Breathwork zuwenden, ist es wichtig, die grundlegenden physiologischen Prozesse der Atmung zu verstehen. Die Atmung ist ein lebenswichtiger Prozess, bei dem Sauerstoff eingeatmet und Kohlendioxid ausgeatmet wird. Dieser Gasaustausch erfolgt in den Alveolen der Lungen und ist für die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut entscheidend. Eingeatmeter Sauerstoff binden an hämoglobin und wird so zu den Zellen transportiert. (Über die biochemische Bedeutung des Sauerstoffs erfahre in einem weiteren Artikel mehr Informationen)

Somatische Auswirkungen von Breathwork

Reduzierung von Stress und Angst

Eine der bekanntesten Auswirkungen von Breathwork ist die Reduzierung von Stress und Angst. Durch tiefe, langsame Atemübungen wird das parasympathische Nervensystem aktiviert, welches für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Dies führt zu einer Senkung des Cortisolspiegels (dem Stresshormon) und einer allgemeinen Beruhigung des Nervensystems. In größeren Kohortenstudien wurde mehrfach Breathwork als effizienteste (*non-pi) ermittelt.

Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit

Regelmäßige Atemübungen können die Herzfrequenzvariabilität (HRV) verbessern, ein Indikator für die Anpassungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. Eine hohe HRV ist mit einem gesunden, gut funktionierenden Herz verbunden und kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Atemtechniken wie die resonante Atmung (langsames Atmen) fördern diese Variabilität und tragen zur allgemeinen kardiovaskulären Gesundheit bei.

Stärkung des Immunsystems

Breathwork kann das Immunsystem stärken, indem es den Blutfluss und die Sauerstoffversorgung der Gewebe verbessert. Studien haben gezeigt, dass gezielte Atemübungen die Produktion von Immunzellen wie Lymphozyten und natürlichen Killerzellen erhöhen können, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen spielen.

Verbesserung der Lungenfunktion

Atemübungen fördern eine tiefere und effizientere Atmung, was zu einer besseren Lungenkapazität und -funktion führt. Praktiken wie Pranayama oder die Wim Hof Methode, die kontrolliertes Hyperventilieren und Atemanhalten beinhaltet, trainieren die Lungen und verbessern deren Effizienz bei der Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe.

Schmerzlinderung

Breathwork kann auch als natürliche Schmerzlinderungstechnik eingesetzt werden. Durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems und die damit verbundene Freisetzung von Endorphinen (körpereigene Schmerzmittel) kann die Schmerzwahrnehmung reduziert werden. Dies ist besonders nützlich für Menschen mit chronischen Schmerzen oder stressbedingten Beschwerden.

Förderung der Entgiftung

Die Atmung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung des Körpers. Durch die Ausatmung wird Kohlendioxid, ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, aus dem Körper entfernt. Tiefes und bewusstes Atmen kann diesen Prozess unterstützen und den Körper bei der Beseitigung von Toxinen unterstützen. Zudem fördert es die Durchblutung und den Lymphfluss, was ebenfalls zur Entgiftung beiträgt.

Verbesserung der Verdauung

Das Verdauungssystem profitiert ebenfalls von Breathwork. Durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems wird die Verdauung angeregt und verbessert. Tiefes Atmen massiert zudem die inneren Organe, was die Peristaltik (die Muskelbewegungen des Darms) fördern und Verdauungsbeschwerden lindern kann.

Wissenschaftliche Unterstützung und Forschung

Die positiven Effekte von Breathwork werden durch zahlreiche wissenschaftliche Studien unterstützt. Beispielsweise haben Untersuchungen der Harvard Medical School gezeigt, dass tiefe Atemübungen den Blutdruck senken und das Risiko von Herzkrankheiten signifikant verringern können. Eine andere Studie der Stanford University fand heraus, dass regelmäßige Atemübungen die Schlafqualität verbessern und Symptome von Schlaflosigkeit lindern.

Breathwork bietet eine Vielzahl von somatischen Vorteilen, die sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit verbessern können. Durch die bewusste Steuerung der Atmung können wir Stress reduzieren, die kardiovaskuläre Gesundheit fördern, das Immunsystem stärken, die Lungenfunktion verbessern, Schmerzen lindern, die Entgiftung unterstützen und die Verdauung anregen. Diese Techniken sind einfach in den Alltag zu integrieren und können nachhaltige positive Veränderungen bewirken.

Obwohl Breathwork eine uralte Praxis ist, zeigt die moderne Wissenschaft, dass sie eine wertvolle Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil darstellt. Indem wir die Verbindung zwischen Atmung und körperlicher Gesundheit besser verstehen, können wir die Kraft der Atmung nutzen, um unser Wohlbefinden auf allen Ebenen zu verbessern.

Die Mind-Body Connection

Darüber hinaus ist vor dem Hintergrund neuster Erkenntnisse der Psychoneurimmunologie und Epigenetik legtim anzunehmen, dass durch die Veränderung von Bewusstseinzuständen – welche wir mit Breathwork erzielen –  speziell durch unsere audio2 Breathwork Sessions du sogar das Potential besitzt, deine Genexpression zu verändern. Das bedeutet, dass du durch die Aufarbeitung traumatischer Ereignisse oder durch die tief emotionalen Empfindung in einer Breathwork Experience nicht nur deine Psychologie, sondern tatsächlich auch deine Physiologie ändern kannst. 

Erfahre dazu mehr in weiteren Artikeln.